Wildkaninchen


Mittlerweile auf immer mehr Flächen, insbesondere im Stadtbereich Karlsruhe findet man es - das Wildkaninchen. Eigentlich bei uns gar nicht heimisch, ist diese Art vor einigen Jahrhunderten bei uns eingebürgert worden und breitete sich stetig aus. Vielerlei Krankheiten machten den Tieren zu schaffen, so dass sie immer seltener an zu treffen sind. In einigen Städten ist die Population jedoch konstant. Wobei die Tiere auch hier sowohl durch Krankheiten, wie die Kaninchenpest (Myxomatose), als auch durch den Menschen, Hunde und Jäger gefährdet sind. In Karlsruhe kenne ich alleine 2 Flächen auf denen die Tiere bewusst durch Falkner bejagdt werden, die einen dann auch noch beim Fotografieren wegschicken wollen, aber das ist eine andere Geschichte.

Innerhalb von Karlsruhe oft auf großen Grünflächen findet man sehr große Populationen, gut zu erkennen an den vielen Löchern die die Tiere graben und aufgrund der Gewöhnung an den Menschen sehr gut am Tage zu beobachten. Die kleinen Racken gewöhnen sich echt schnell an einen und waren Torsten und ich am Anfang noch getarnt, konnten wir relativ schnell auf die Tarnung verzichten.

Diese Fläche haben wir immer wieder einmal gemeinsam, aber auch getrennt von einander aufgesucht. Die Tiere zeigten dabei vor unseren Kameras alle möglichen Verhaltensweise. Vorbeilaufende Passanten waren den Tieren egal, viel schlimmer waren die ständig jagenden Hunde, die von ihren Besitzer teilweise auch bewusst auf die Fläche geführt wurden. (Für mich als auch Hundebesitzer ein absolutes No-Go). Am spannendesten war jedoch der Moment, als wir unter der Tarnung hervorkrochen und Jemanden der seinen Müll illegal entsorgen wollte zur Rede stellten.

Die Umgebung bot uns fotografisch einiges, wir konnten sowohl Aufnahmen mit Umgebung oder klassische Porträts schiessen. An Brennweiten bot sich der ganze Spielraum von 24-800mm an.

Einen hohen Niedlichkeitsfaktor haben natürlich die Jungtiere, die ganz ohne Scheu vor unseren Objektiven auftauchten und sich immer wieder in Pose setzten. Wie so oft, waren es dann auch mehr Bilder die man im Kopf mit nach Hause nahm, als Bilder die auf der Speicherkarte landeten, weil man manchmal nur den kleinen Rackern zuschaute.

Die letzten Aufnahmen entstanden in der blauen Stunde. Hier war ich wieder sehr froh über hohe Lichtstärke und gute Leistungen im High-Iso Bereich bei meinem Equipment. Für mich ist das immer wieder ein Highlight, dann zu fotografieren wenn eigentlich niemand mehr wirklich etwas sieht. Mit etwas Übung klappt das aber ganz gut. Mal sehen was die neue Saison bringt und wie sich die Population vor Ort von verschiedenen Krankheiten und der Jagd erholt hat.