Unsere Wilde Heimat - ein Projekt der GDT RG 13


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Zu Beginn

 

Manchmal werde ich gefragt warum ich Mitglied in der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT) bin. Es sind die Treffen, der offene und ehrliche Austauch unter Freunden, gemeinsame Exkursionen und Projekte die mein fotografischen Wirken bereichern und mich auch noch vorne pushen. Die größten persönlichen fotografischen Entwicklungen habe ich gemacht, seit ich Mitglied in der GDT bin.

 

Ein großes gemeinsames Projekt war "UNSERE WILDE HEIMAT". Als unser Regionalgruppenleiter die Idee 2014 vorstellte, gemeinsam mit David Hettich, dem Mitveranstalter der Mundologia einen Vortrag zu konzipieren, der auf diesem größten europäischen Reise- und Naturfotofestival Premiere feiern sollte - war das Interesse bei allen anwesenden entflammt. Gleichzeitig kam natürlich auch der Gedanke auf: Schaffen wir das, wie machen wir das, reichen unsere Bilder dafür? Auf der Mundologia würden wir in Konkurrenz zu großen Namen der Fotoszene wie Ingo Arndt, Art Wolfe und anderen treten.

 

Erstes Treffen

 

Die Begeisterung war klar vorhanden. Bei einem ersten Arbeitstreffen trafen sich ca. 20 Mitglieder der RG um gemeinsam mit David über Ideen und Konzepte zu diskutieren und erste Planungen zu unternehmen. Hier gilt der Dank im besonderen Andreas Geh, der das Ganze Meeting hervorragend geleitet hat und uns mit verschiedenen Methoden bei der Strukturierung half.  David stellte uns seine Grundidee vor, ein Vortrag der unsere fotografische Heimat beleuchtet und mit kleinen Geschichten dem Zuschauer näher bringt. Hierfür sammelten wir im ersten Schritt mögliche Themen, insgesamt ca 50 Stück. Daraus trafen wir eine Auswahl von 18 Themen die wir zum einen mit Material aus unseren Archiven füllen , anderseits auch speziell nocheinmal beobachten und dokumentieren wollten. Ein Zeitplan wurde auch erstellt und eine erste Deadline für Herbst 2016 gesetzt. Mit großer Begeisterung und Motivation fuhren alle nach Hause. Andy hatte sich bereit erklärt eine große Dropbox einzurichten und thematisch zu organisieren, hier wurden dann recht zeitnah die ersten Bilder aus den Archiven hochgeladen. Ziemlich schnell kam man zur Erkenntnis, nicht alles passt zu den Themen, ja manche Dinge waren sogar noch gar nicht vorhanden und nicht passenden für den Erzählstrang einer Geschichte dokumentiert.

 

Weitere Treffen

 

Viele weitere Treffen in Freiburg, reger Emailaustausch, Telefonate fanden statt um die Dropbox zu füllen. Zwischenzeitlich war die Bilderflut so groß geworden, dass sogar die Dropbox in der Bezahlvariante an ihre Grenzen kam. Wir näherten uns auch in großen Schritten der Frage wie trifft man den jetzt eine Bildauswahl? Hier waren wir uns schnell einig, dass derjenige der das Ganze auch präsentieren sollte, in diesen Prozess mit eingebunden werden musste. Unser Glück war, dass Lukas Thiess sich bereit erklärte gemeinsam mit David diese Mammutaufgabe zu stemmen. Ich möchte nicht wissen, wieviele Stunden die beiden vor den Bildschirmen verbracht haben. Unser Vertrauen hat(te) er. Immer wieder kamen weitere Anfragen nach bestimmten Bildern, Situationen und Bildern die man nicht in erster Linie mit Naturfotografie verbinden würde.

 

Bilder für einen Vortrag

 

Zeitnah erläuterte uns David, wie wichtig die hinführende Fotografie in einem Vortrag ist. Nicht das reine, supertolle Einzelbild steht hier im Vordergrund, sondern die Geschichte die in einzelnen Schritten fotografiert werden musste. Unzählige Arbeitsfotos, Bilder der Umgebung und sogar historische Quellen wurden nun von uns aufgenommen oder ausgesucht - immer unter dem Gesichtspunkt einen roten Faden, eine Story zu entwicklen.

 

Reduktion

 

Die Dropbox war mit einer stolzen Anzahl von mehreren tausenden Bildern gefüllt. Der erschreckende Augenblick der Wahrheit kam nun - die Reduktion auf ca 500-700 Bildern. Ein Job den David und Lukas zusammen hervorragend gemeistert haben, auch wenn er manchmal weh tat - insbesondere wenn man selbst in die Dropbox schaute und feststellte, dass wieder eine Anzahl eigener Bilder aus dem Vortrag verschwunden waren.

 

Der Trailer

 

Im Herbst 2015 erstellte David einen Trailer der auf der Mundologia 2016 zwischen den einzelnen Vorträgen lief (siehe oben). Aufgrund dessen wurde bereits ein Jahr im voraus erste Kartenreservierungen getätigt und nicht wenige RG-Mitglieder dabei ertappt, regelmässig online bei Reservix vorbeizuschauen und die Lage zu checken. Die Deadline rückte immer näher, zwischenzeitlich war klar dass als Premiere der 5.2.2017 gesetzt ist - in Freiburg, auf der Mundologia, im großen Saal mit ca. 1700 Plätzen, Sonntagnachmittag zur besten Zeit. Erste Entwurfe für Pressematerial wurden erstellt,  immer wieder gemeinsam, in einer kleinen Gruppe und schlussendlich von David und Lukas am Konzept gefeilt.

 

Das Buch

 

Auf dem Festival 2016 waren auch zwei Vertreterinnen des Knesebeck Verlags anwesend, die Joachim Wimmer und Klaus Echle durch das in diesem Verlag veröffentlichte Buch "Nationalpark Schwarzwald" kannten. Die Damen waren von dem Trailer zum Vortrag so begeistert, dass sie direkt mit Joachim Kontakt aufnahmen und sich die Veröffentlichungsrechte für einen begleitenden Bildband zu diesem Thema sicherten. Nun war also neben dem Vortragsprojekt, parallel ein zweites Projekt zu stemmen. Im Lauf des Frühjahrs arbeiteten wir daran, schrieben Texte und wählten unsere besten Aufnahmen aus, aus denen die überaus talentierte Grafikabteilung des Verlags dann ein Buch erstellte.

 

 

 

Gesellschaft Deutscher Tierfotografen Regionalgruppe Baden

Unsere wilde Heimat

Vom Bodensee bis in die Vogesen

34,95 €

28.0 x 24.5 cm, gebunden mit SU, 208 Seiten mit 200 farbigen Abbildungen ISBN 978-3-95728-013-8

Vorabpremiere

 

Alle Beteiligten fieberten der internen Vorpremiere entgegen. Das Waldhaus in Freiburg stellte uns wieder einmal einen Raum zur Verfügung, der mit Fotografen und Anhang, Freunden und auch Mitarbeitern der Mundologia bis zum Anschlag gefüllt war. Lukas führte souverän durch den Abend und bewies uns, dass wir unser Vertrauen in den richtigen Mann gesetzt hatten - hierfür nochmal großen Respekt. Die Begeisterung und der Applaus am Ende des Vortrages war groß. Klar kleine Änderungen würden noch vorgenommen werden, dennoch waren wir hier bereits stolz auf unser Werk.

 

Fernsehen

 

Im Rahmen der Werbung für den Vortrag und unseren Bildband, kam der SWR auf uns zu mit der Bitte, eine Reportage für die Sendung Kunscht im Dritten zu drehen. Hier gilt unser Dank Heiner Werner, der sich Zeit nahm an einem bitterkalten Morgen mit dem Filmteam am Bodensee unterwegs zu sein und unser Buch, als auch unser Projekt zu promoten.

 

 

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Premiere

 

Premierentag, auch wenn man nicht wie Lukas vor 1700 Leuten auf der Bühne stehen würde, alle die mitgemacht hatten waren da und leicht aufgeregt. Lukas führte wieder souverän durch den Vortrag, erzählte kleine Anekdoten, brachte das Publikum zum Lachen und viele Bilder lösten ein "Wow" oder spontane Beifallsbekundungen aus. Auch der Buchverkauf lief hervorragend und viele begeisterte Zuschauer gaben uns bereits zur Pause ein sehr positives Feedback. Der schönste Moment war natürlich am Ende mit allen RG-KameradInnen auf der Bühne zu stehen unter dem Applaus eines begeisterten Publikums. Auch nach dem Vortrag gab es noch viele Gespräche mit Zuschauern und viel Lob für unser Projekt. Parallel zur Premiere war bereits wenige Tage vorher eine Ausstellung mit Bildern aus dem Projektfundus eröffnet worden, die im Anschluss an die Premiere zu Gunsten des NABU versteigert wurde. Hier konnten wir einen hohen vierstelligen Betrag für den Erhalt der Streuobstwiesen erzielen.

 

Was bleibt...

 

Es war unglaubliches Gruppenerlebnis, das uns als Regionalgruppe noch enger zusammengeschweißt hat. Lukas tourt mit dem Vortrag immer noch durch den Süden und erhält immer noch sehr viel positives Feedback. Das Interesse der Besucher an der Natur, der Wildnis vor er eigenen Haustür ist sehr groß und viele freuen sich einheimische Tiere und Pflanzen auf der Leinwand zu sehen.

 

Fotografisch habe ich mich mitgenommen, vielmehr in Projekten zu denken. Nicht mehr nur dem einen besonderen Bild hinterher zu jagen, sondern Geschichten zu erzählen, so wie man sie hier im Workbook entdecken kann. Auch ich bin stolz darauf in meinem Bücherregal neben vielen Ingo Arndt Büchern die im Knesebeck Verlag erschienen sind, ein Buch aus dem gleichen Verlag stehen zu haben, in dem Bilder von mir zu finden sind. Ebenso die Rückmeldung auf den Vorträgen wenn ich mit Kameraden gemeinsam Lukas unterstütze.

 

Zu Schluss

 

Ich kann nur Danke sagen:

 

  • David Hettich für die Chance dieses Projekt umzusetzen und die Energie, Zeit und Arbeit die du investiert hast
  • Lukas Thiess für den ganzen Einsatz, die Arbeit und den Stress den wir dir aufgehalst haben
  • Joachim Wimmer und Thorsten Bittner für die ganze Arbeit im Hintergrund
  • und allen RG Kameraden die am Projekt beteiligt waren.