Luchs


 

 

Der Eurasische Luchs ist die größte europäische Raubkatze die früher überall in Europa zu finden war, jedoch seit dem Mittelalter durch den Menschen gnadenlos verfolgt wird.

Erst im 19. Jhdt. wurde der Letzte in Deutschland lebende Luchs erlegt. Die Rückkehr des Luchses erfolgte heimlich aus dem Osten und durch gezielte Wiederansiedlungen in den Alpen und im Bayrischen Wald. Mittlerweile gibt es neben diesen Regionen noch andere Gegenden in denen der Luchs wieder angetroffen werden kann. In den großen Waldgebieten wie Harz, Fichtelgebirge, Schwarzwald und im Donautal hält sich dieser heimliche Einzelgänger wieder vermehrt auf. Teilweise handelt sich dabei um ausgewilderte Tiere aus Projekten oder es sind Tiere die aus dem Osten, Frankreich oder der Schweiz eingewandert sind.

 

Ein Luchs kann eine Körperlänge von bis zu 120cm und eine Schulterhöhe bis zu 70cm erreichen. Das Gewicht liegt beim Männchen (Kuder) bei 20-25kg und beim Weibchen bei 15-20kg. Charakteristisch sind die Pinselohren und das rötlich bis gelbbraune Fell mit dunklen Flecken, welches die Katze im Unterholz gut tarnt.

Als Raubkatze ernährt sich der Luchs von Mäusen, Hasen, Mardern, Füchsen, Rehen und Gämsen. Seine Leibspeise ist aber ist das Reh, etwa ein Tier pro Woche kann ein ausgewachsener Luchs verzehren. Charakteristisch ist, dass er seinen Fang in Depots versteckt und zur Nahrungsaufnahme immer wieder dorthin zurückkehrt.

In vielen Wildparkeinrichtungen in Deutschland, sowie im Ausland werden Luchse gehalten. Dies stellt auch mit die beste Form dar, sie zu fotografieren. Leider sind nicht alle Parks fotografenfreundlich eingerichtet, Zäune mit kleinen Löchern, Doppelzäune und schlechte Kamerastandorte machen es schwer an gute Bilder zu kommen. Bekannt sind die Luchse aus dem Bayerischen Wald, die ich bis jetzt allerdings noch nicht besucht habe. Meine Aufnahmen stammen aus dem Wildpark Pforzheim und der Alten Fasanerie in Hanau. Einige wenige Aufnahmen entstanden auch im Wildpark Bad Mergentheim.

Insbesondere dem Wildpark Pforzheim möchte ich an dieser Stelle danken. Ich konnte im Rahmen  meiner ehemaligen Arbeit für den Wildpark Kalender gemeinsam mit meinem Freund Johnny Krüger, immer wieder sehr nah an die Tiere heran. Oft habe ich stundenlang vor dem Gehege gesessen und so die Tiere an meine Präsenz gewöhnt. Nicht anders ist für mich zu erklären, dass im Laufe der Zeit Aufnahmen mit dem Weitwinkel möglich waren, und dass Muttertier uns sehr nah an ihren Jungtieren geduldet hat.

Viele wunderschöne, aber auch traurige Momente durfte ich mit den Tieren erleben. Von Paarungsversuchen bis zur Zeugung, von der Aufzucht bis zum Tod, konnte ich vieles fotografisch begleiten. Die Tiere hatten sich so sehr an uns gewöhnt, dass sie immer wieder auch vor uns eingeschlafen sind - was kann es schöneres geben?

Meine Faszination für den Luchs ist geblieben, von der Gehegefotografie habe ich mich jedoch mittlerweile verabschiedet. Die Aufnahmen zeigen auch, wie sehr sich meine Fotografie verändert hat. Viele Bilder sind zu Beginn meiner Fotokarriere entstanden, aus heutiger Sicht technisch nicht ausgereift, aber mit so viel Emotionen belegt, dass ich sie trotzdem hier zeigen möchte.